Da ich die  Galerie nun aufgefüllt hatte, empfand ich doch das dringende Bedürfnis, hier ein bißchen aufzuräumen und zu gliedern.

Natürlich ist es interessant, eine sehr kleine Radierung direkt neben einem sehr großen Gemälde zu sehen, aber irgendwie scheint es doch sinnvoller, zu gruppieren, zum Beispiel nach Techniken.

Daher habe ich jetzt eine Auswahl eingeführt, grob nach  Öl,  Papier und  Druckgrafik. So kann man sich etwas leichter eine Übersicht verschaffen. Es erscheinen 9 Objekte unter Druckgraphik, 35 unter Öl, 16 unter Papier und 57 insgesamt.

Vor einigen Jahren hatte ich mal nach allen möglichen Bildkriterien klassifiziert und mich anschließend gewundert, wie viele Kinder oder Schwangere auf meinen Bildern vorkamen, wie viele verschiedene Tierarten usw. Durch einen groben Programmierfehler eines teuren Datensicherungsgerätes, das ich eines Tages glaubte anschaffen zu müssen, sind diese Daten verlorengegangen. So viel Arbeit im Bruchteil einer Sekunde vernichtet!

Der DAT-Streamer mit einer Software von Seagate machte bei der Inbetriebnahme eine Schreibprobe und formatierte kurzerhand das Wechselmedium. Damals hatte ich ein 1 GB-Jazz-Laufwerk, das war hochmodern und bot sensationell viel Speicherplatz. Hätte ich die Kassette herausgenommen, wäre vielleicht nichts passiert. Aber selbstverständlich hätte die Seagate-Software mich warnen müssen. Natürlich sind die Leute von Seagate nicht haftbar. Man muß so etwas möglichst schnell vergessen.

Was soll’s, man kann es wieder nacharbeiten, wenn man möchte. Vielleicht ergibt sich so etwas ja als Nebenprodukt zu dieser Galerie. Bei der digitalen Bilderflut, die wir mittlerweile überall beobachten können, wird es allgemein notwendig, die Bilder zu verschlagworten. Das bedeutet wieder viel Arbeit, entspricht aber im Grunde genau dem, was ich damals gemacht habe. Wenn man das Ganze dann auch noch in eine Datenbank packt, kann man diese einfach danach befragen, wie viele Schwangere oder Kinder oder was auch immer vorhanden sind und sich die entsprechenden Bilder natürlich dann gleich vorlegen lassen.

Den Holzschnitt  509 hatte ich nach der Erstellung ganz vergessen. Ausnahmsweise gab es keinen Anlaß für die Produktion, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. Eines Tages, etwa zehn Jahre später, suchte ich nach einem geeigneten Druckobjekt und stieß zufällig auf die Platte. Damals habe ich dann die Auflage drucken lassen. Inzwischen gibt es einige kolorierte Exemplare, die mir auch ganz gut gefallen. Zunächst hatte ich, wie immer, keine Idee, worum es eigentlich ging. 1997 habe ich im amerikanischen Internet eine kleine Umfrage nach einem Titel gemacht, diese aber nie ausgewertet. Alle möglichen Vorschläge kamen herein, keiner leuchtete mir ein.

Inzwischen weiß ich ganz gut Bescheid über diesen Holzschnitt und könnte auch einiges dazu sagen. Dazu ist es aber im Moment noch zu früh. Die merkwürdige Beleuchtung kommt durch die Aufnahme mit der Digitalkamera - mein erster Versuch, ich war mir der Problematik nicht bewußt.