Ursprünglich 1998 erschienen als » Weekly Work Nr. 41



In dieser Woche feiere ich unseren wohlbekannten Künstler Joe. Joe Doe wurde als Künstler des Monats November durch ArtQuest ausgezeichnet. ArtQuest verschenkt ein Gemälde des ausgezeichneten Künstlers. In diesem Fall ist es Werk Nr. 608, und deshalb also auch unser Gemälde der Woche. Bei dieser Gelegenheit werde ich einige andere Arbeiten von ihm ebenfalls vorstellen.

 



Werkdaten Nr. 421
Öl, Filzstift / Plakat
14.11.1983 - 15.11.1983, » 30×25 cm (12×10")
Paraphrase von » 294







In der letzten Woche stolperte ich über eine neue Mailingliste. Ich war erschöpft von den Diskussionen der Künstler, die nach Bedeutung suchen, Argumente auf Argumente schichten und nirgendwohin gelangen.

Diese neue Liste wird von Musikern betrieben. So viele Leute sehnen sich nach Bedeutung, es ist erstaunlich. Der Begriff, der in dieser Liste benutzt wird, ist Spiritualität. In der Musik ist es offensichtlich, daß wichtige Sachverhalte nicht mit Worten ausgedrückt werden können. Aber sehr schnell wurde klar, daß Worte auch nicht nur eine Bedeutung haben.

Zum Beispiel stellte sich heraus, daß das Wort Spiritualität nicht einfach zu definieren ist. Praktisch jeder auf der Liste verstand etwas anderes darunter, abhängig von seiner Lebenserfahrung. Verglichen damit schien die Musik eine ziemlich präzise Sprache zu sein, obwohl es schwer zu sein scheint, irgend etwas Musikalisches in Worte zu übersetzen.

 



Werkdaten Nr. 545
Terrakotta, gebrannt, patiniert, gesockelt
12.10.1984, 19×18×12 cm (7×7×5")







In der visuellen Kunst sind die Dinge nicht viel anders, finde ich. Nehmen Sie zum Beispiel unser Gemälde der Woche. Ich komme wirklich in Schwierigkeiten, wenn ich etwas darüber sagen sollte. Immerhin ist die Malerei eine visuelle Disziplin, man muß also schauen. Worte können zwar die Augen öffnen, und Kunsthistoriker sind wirklich ausgezeichnet, wenn es um Bildbeschreibungen und Augenöffnungen geht. Heute will ich, statt es selbst zu versuchen, Anne Harris zitieren.

Anne besuchte ArtQuest und schrieb mir anschließend:

Werner, I looked at Art Quest –SIGNED up for the drawing of your painting—hope I win for it is GREAT.
I looked at all of your work, I don’t think I have commented about it to you before. They are all STRONG. Generic man and woman in life’s complex struggle. You paint endurance, strength of character, serious responsibility—- the perpetual fight for survival on all levels. I see no joy, gaity, exuberance, but I do see humor, connectedness, compassion and commitment.
Your style fits your “dream” themes perfectly—reminding me of Rouault, Leger, Gauguin, Brague, Buffet and even in feeling, Kaethe Kollwitz. And of course Beckman and Picasso in style.
But it is the content that will survive—live long past your other achievements–you were right in knowing that. It is sort of a TEAM SURVIVAL statement—the male and female elements melding and interchanging to form a unity in which a family can be able to survive and flower. They are powerful statements of the strength of the human spirit.
Admirer, Anne
The strength of character shows as much in your face as in your paintings. Max Roden wrote that we get the face we deserve.


Werner, ich schaute bei ArtQuest vorbei - meldete mich für die Verlosung Ihres Gemäldes an - hoffe, daß ich es gewinne, denn es ist großartig.
Ich schaute mir alle Ihre Arbeiten an, ich glaube nicht, daß ich schon etwas dazu geäußert habe. Sie sind alle stark. Exemplarisch Mann und Frau in komplexen Lebenskampf. Sie malen Ausdauer, Charakterstärke, ernsthafte Verantwortlichkeit - der ständige Kampf ums Überleben auf allen Ebenen. Ich sehe keine Freude, Heiterkeit, Ausgelassenheit, aber ich sehe Humor, Verbundenheit, Mitgefühl und Hingabe.
Ihr Stil paßt perfekt zu Ihren “Traum”-Themen - und erinnert mich an Rouault, Leger, Gauguin, Brague, Buffet und sogar gefühlsmäßig an Käthe Kollwitz. Und natürlich stilistisch an Beckman und Picasso.
Aber es ist der Inhalt, der überleben wird - lange, nachdem alle Ihre anderen Leistungen vergangen sind - Sie wissen das recht wohl. Es ist eine Art von Überleben-als-Paar-Aussage - die männlichen und weiblichen Elemente verschmelzen und tauschten sich aus, um eine Einheit zu bilden, ihn der eine Familie überleben und blühen kann. Sie sind starke Aussagen über die Kraft des menschlichen Geistes.
Bewunderer, Anne
Die Charakterstärke zeigt sich in Ihrem Gesicht genauso wie in Ihren Gemälden. Max Roden schrieb, daß wir das Gesicht bekommen, das wir verdienen.


Nebenbei: wenn Sie mehr von den Künstlern sehen wollen, auf die Anne anspielt, schauen Sie bei Mark Hardens » Artchive oder » Carol Gerten’s Fine Art vorbei.

Ich schrieb Anne zurück:

> see no joy, gaity, exuberance,
Did you see this  sculpture?


Haben Sie die  Skulptur gesehen?


 



Werkdaten Nr. 521
Terrakotta, gebrannt, patiniert, gesockelt
17.08.1984, 12×11×7 cm (5×4×3")







oh. Indeed, Indeed…. I had not looked at this section and it made me grin and smile and relax all over. Thanks. Anne

Oh. In der Tat, in der Tat… Ich hatte mir diese Abteilung nicht angeschaut und dies ließ mich grinsen und schmunzeln und vollkommen entspannen. Danke. Anne


Ich fragte Anne, ob ich ihren Brief zitieren dürfe:

Werner, I’d be honored for you to use anything I write. Maybe you should adjust where I said it lacked joy, etc. for when I saw your sculpture, I realized that you were depicting the human spirit in the whole, with laughter as well as seriousness.
Glad you got the new Dragon and hope it works well for you. I am using it several hours a day in transcribing the hand written letters. Very few mistakes now. Don’t work so hard that you have no time for loving fun and enjoyment. Anne


Werner, es ehrt mich, wenn Sie etwas verwenden wollen, was ich geschrieben habe. Vielleicht sollten Sie an der Stelle, wo ich bemerkte, daß Freude usw. fehlt, eine Korrektur anbringen, denn als ich Ihre Skulptur sah, merkte ich, daß Sie den menschlichen Geist in seiner Gänze darstellen, mit Gelächter ebenso wie mit Ernsthaftigkeit.
Ich bin froh, daß Sie das neue Dragon erhalten haben und hoffe, daß es Ihnen hilft. Ich benutze es mehrere Stunden am Tag, um handgeschriebene Briefe umzusetzen. Sehr wenige Fehler jetzt. Arbeiten Sie nicht so schwer, das Sie keine Zeit für Spaß und Freude haben. Anne




Um Ihnen Informationen zu Dragon zu geben (erinnern Sie sich an meine Betrachtungen über die Drachen in  Weekly Work 1.38?, siehe auch Bezüge zu Drachen in  1.29,  1.30,  1.31,  1.39, zitiere ich aus einem Brief, den ich an Amit, den Herausgeber des Monday Magazine geschrieben habe:

Two days ago, I acquired Dragon NaturallySpeaking. I’m training with it now, and I can already say, this is a great tool! I have quite some experience with DragonDictate and this one works slightly different, well, that’s not true, I’d rather say significantly different. I suffered so much from DragonDictate, financially and energetically, I was really reluctant.
RSI syndrome forced me to pick up DragonDictate once more. And indeed, with my new, faster machine and larger RAM, it worked fine this time. In fact, much better in the German than in English, which is understandable, as the phonems are quite different. I only had the German edition and had to tweak it a little to use it for my English correspondence, too.


Vor zwei Tagen habe ich Dragon NaturallySpeaking erworben. Ich trainiere jetzt damit und kann schon jetzt sagen, daß es ein wunderbares Werkzeug ist! Ich habe einige Erfahrungen mit DragonDictate, und dieses funktioniert ein bißchen anders, oder genauer sogar deutlich anders. Zunächst hatte ich gezögert, weil ich durch DragonDictate so sehr gelitten habe, finanziell und energetisch.
Das RSI-Syndrom zwang mich jedoch, DragonDictate noch einmal anzufassen. Und tatsächlich, mit meiner neuen, schnelleren Maschine und mehr Hauptspeicher, arbeitet es ganz gut inzwischen. Etwas besser in Deutsch als in Englisch, was verständlich ist, weil die Phoneme sehr verschieden sind. Ich hatte nur die deutsche Ausgabe und mußte es ein wenig anpassen, um es auch für meine englische Korrespondenz nutzen zu können.


Ja, ich habe so viel getippt, seit ich im Internet bin, daß ich krank geworden bin. Wenn Sie viel tippen, sollten Sie es vielleicht auch einmal probieren. Sie brauchen dazu eine schnelle Maschine (ich denke daran, mein 200 MHz Mainboard gegen ein schnelleres auszutauschen) und viel Hauptspeicher (von 64 MB auf 128 MB aufrüsten).

Dieser Computer ist keine Spielmaschine. Ich leiste damit ernsthafte Arbeit, deshalb neige ich dazu, lieber Geld in meinen Computer als in mein Auto zu investieren (welches, ganz nebenbei, Reparaturen nötig hätte, die wesentlich teurer wären, aber es stört mich nicht genug).

Zeit, diese Ausgabe zu beenden, Zeit, Sie an die Ziehung im November bei ArtQuest zu erinnern. Schauen Sie rein, surfen Sie rüber zu ArtQuest und melden Sie sich für die Ziehung Ende November an!