Als ich Ende 1969 wegen meiner Übersiedlung in die USA den Haushalt auflösen musste, habe ich zunächst versucht, die Arbeiten im Kunsthandel unterzubringen - also muss ich selbst große Stücke darauf gehalten haben. Aber vielleicht war es nur die Unbedarftheit der Jugend; jedenfalls erinnere ich mich an einen Besuch in der renommierten Galerie Pels-Leusden und in der Avantgarde-Galerie, die der Künstler » Ben Wagin damals im » Europa-Center betrieb. Ich hatte zwar keinen Erfolg, meine Arbeiten wurden aber durchaus ernst genommen.
Jedenfalls habe ich das so wahrgenommen. Der Angestellte bei Pels-Leusden hat mich natürlich höflich abgewiesen, aber Ben Wagin schaute sich alle Dias an, eins nach dem anderen, und meinte schließlich: „Interessant, aber da ist keine Linie drin. Außerdem habe ich mein Lager voll.“. (Siehe auch mein Gespräch mit Ben Wagin im Jahre 1984 zu › Nummer 508.) *
Die Schwammteilchen sind nicht gleichmäßig über die Sitzfläche verteilt; in der Mitte kann man das Polstergeflecht sehen. Der Tauchsieder stößt von links unten in die Mitte vor. Das Kabel des Tauchsieders schlingt sich um das Gerät in der Form eines Kopfumrisses. Der Stecker fehlt, das Kabel endet in zwei Strippen. Vermutlich hatte es einen altertümlichen Stecker aus der Zeit, als Stromleitungen nur zwei Phasen führten und die Nullphase noch nicht erfunden war. Die Form der Sitzfläche bestimmt das Werk, indem durch die Ausrichtung eine Aufwärtsbewegung entsteht. Anschließend ist der Tauchsieder angesprüht worden.
Ein wunderbarer Staubfänger. Außer abstrakten ästhetischen Reizen kann ich dieser Sache nichts abgewinnen. Dies Werk ist ebenfalls verschollen. Mit dieser Masche hätte ich jetzt beliebig weitermachen können, dann hätte mein Tun eine Linie gewonnen, die Ben Wagin vielleicht zufriedengestellt hätte, weil man Künstler mit Linie angeblich gut vermarkten kann. Mir aber wurde klar, dass eine solche Beschäftigung unbefriedigend bleiben muss. * Der vorstehende Kommentar ist die Anmerkung aus dem Werkkatalog » Stürenburg 2007