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Ich war jung und empfänglich und nicht besonders selbstbewusst, jedenfalls was diese Dinge betraf, und er war 20 Jahre älter und spielte seine Überlegenheit mir gegenüber voll aus. Heute würde ich diesen Spruch einfach als Bonmot ohne Wert nehmen und mich darüber amüsieren - das kommt davon, wenn man zu viel psychologische Pseudowissenschaft liest und für bare Münze nimmt, wie er das mit

War Nummer 50 noch halbwegs realistisch angelegt, so sind die Gesichter, das ganze Gemälde hier mit Ornamenten und Verzierungen überzogen. Nach meiner Erinnerung braucht dieses Bild relativ viel Licht und entfaltet seine beste Wirkung aus der Nähe. Die Farbklänge sind sehr schön. Ich habe mich allerdings immer gefragt, ob die Ornamente nicht vielleicht stören.
Insbesondere war es mir nicht sicher, ob die halbkreisförmige Form, die vom Auge der Frau ausgeht und wie ein Versehen aussieht, nicht ein Fehler ist. Ich bin aber noch nie auf die Idee gekommen diese Hypothese zu testen, weil ich gar keine Zeit hatte, mich so intensiv mit einem einzelnen Bild zu beschäftigen. Inzwischen habe ich genug Routine in der digitalen Bildverarbeitung, um das mal schnell zu probieren.
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So muss das Bild wohl sein, wie es ist. Aber wie ist es? Der Mann ist eigentlich nur Schablone, völlig ohne Ausdruck, die Frau zwar zuversichtlich und energisch, aber doch auch mechanisch und plakativ. Am ehesten assoziiere ich die späten Erfindungen von

Dank Internet lässt sich eine solche Assoziation schnell überprüfen; die Farben und Formen Lindners, so stellt sich jedenfalls anhand des gefundenen Materials heraus, sind sehr grell und brutal. Seine Wesen sind sehr viel realistischer als meine beiden Figuren, dabei aber sehr viel kälter, noch emotionsloser, bindungsloser.
Gerade im Vergleich ergibt sich, dass zwischen den beiden doch so stark abstrahierten Figuren eine deutliche Beziehung besteht - und genau diese habe ich auch immer wahrgenommen. Hier verlässt sich der Mann auf die Frau - was immer unter Mann und Frau zu verstehen ist, im Zweifel irgendwelche seelischen Kräfte.
Soeben habe ich den Artikel über Lindner in der Wikipedia gelesen; er ist von sehr durchwachsener Qualität, aber auch sehr beeindruckend. Lindner weiß nicht, was er vom Leben erwartet.
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Von dieser Hoffnungslosigkeit sind meine Figuren weit entfernt, obwohl sie doch so abstrakt sind - ist das nicht merkwürdig?
Was erwarte ich vom Leben? Stellt sich diese Frage in meinen Bildern dar? Bei

Auch bei diesen beiden hat man nicht den Eindruck, dass sie sich aufgegeben hätten. Sie sind nicht isoliert, sondern fast verschmolzen. Die Kleidung wirkt wie von vorne dargestellt und könnte allein dem Mann gehören, aber wenn man sich auf die Frau konzentriert, könnte es auch sein, dass die rechte Hälfte der Kleidung ihr gehört. Auf jeden Fall gehören die beiden zusammen, das ist keine Frage.