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Farbe kommt jedenfalls ins Spiel, und zwar genauso virtuos wie zuvor bei der Stiftzeichnung. Vermutlich hatte ich in dieser Zeit die erste Publikation über Picassos Spätwerk erworben,


Dieses Gemälde gefällt mir sehr gut; es ist sehr frisch, sehr dynamisch, sehr kraftvoll, sehr frei, es wirkt geradezu professionell. Ich habe meine Lektion bei Picasso gut gelernt, wie man an der summarischen Darstellung des Mannes und dem prominent zur Schau gestellten Hinterteil der Frau erkennen kann.
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Bei diesem alten Knaben kann man nun nicht mehr davon sprechen, dass es sich um ein verkapptes Selbstportrait handelt (oder sollte ich mich mit diesem identifiziert haben?). Dabei wird jedoch etwas anderes deutlich: Die Unangemessenheit dieser Situation. Die Frau ist nackt und blickt den Mann leicht lüstern an. Sie ist in Gedanken ganz woanders, jedenfalls nicht bei dem Buch und der Vorlesung, während der Mann ganz eindeutig auf diese Tätigkeit fixiert ist.
Die Assoziation zu den vielen Variationen Maler und Modell von Picasso liegt nahe: Auch dort ist der Mann meistens in die Arbeit vertieft und scheint die Verlockung der Frau gar nicht zu bemerken (z. B.

Das ist nun wirklich ein starkes Stück: Das Bild zeigt mir etwas, und ich will es nicht sehen. In der Realität habe ich so etwas sicher nicht erlebt. Oder wenn ich es erlebt haben sollte, habe ich es nicht wahrgenommen. Irgendwann habe ich einmal gelesen, vielleicht in einem psychoanalytischen Traumbuch, dass Lesen gleichzusetzen ist mit Sex haben - was ja nun wirklich keine Überraschung ist, wenn man bedenkt, dass laut

Auch im Vergleich mit den anderen Zeichnungen ist diese bemerkenswert, da bisher die Frauen keinen Kontakt zu den Männern aufgenommen hatten, während diese Frau ganz eindeutig den Mann zugewandt ist - schon die räumliche Stellung ist bezeichnend. Die Lampe und das Licht beziehungsweise die Wand dahinter wirken wie ein Keil zwischen den beiden, die blaue Struktur hinter der Frau wirkt wie ein zusätzlicher dynamischer Schub, so dass man den Eindruck hat, die Frau rücke näher an den Mann heran.