Ein größeres Format, repräsentativer. * Vor allem aber ein Format, das mir aus der Beschäftigung mit Picassos Werk vertraut geworden war. Picasso hatte sich bezüglich der Bildformate selten Freiheiten herausgenommen. In der Regel begnügte er sich mit den Formaten, die der französische Kunstmarkt herausgebildet hatte.
An diese Formate habe ich mich ebenfalls weitgehend gehalten, sie finden sich oft, obwohl es eine solche Konvention im deutschen Kunstmarkt nicht gibt. Aber was kümmerte mich der deutsche Kunstmarkt - ich kannte ihn nicht und er kannte mich nicht.
Das Bild ist wieder komplett erfunden, aber offensichtlich an › Nummer 19 orientiert. Diesmal stimmt die Anzahl der Finger. Traditionell gelten die Hände als schwierig - gut, dass ich das nicht wusste.
Im Gegensatz zu › Nummer 26 sind die Hände hier also nicht versteckt. Einige Stellen sind ganz köstlich, beispielsweise der Kragen der Bluse, während die Ärmel etwas hölzern wirken. Für die Hautfarbe, das sogenannte Inkarnat, habe ich eine fertige Mischung benutzt, was natürlich suboptimal ist.
|
Auch mit diesem Bild war ich nicht recht zufrieden und habe es deshalb nicht aufgehängt. Trotz aller Stilisierung besitzt es aber doch eine gewisse Präsenz. Hier taucht zum ersten Mal ein Anklang an einen Typus auf, den ich später heimlich Große Mutter nannte, beispielsweise › Nummer 565.
Hier überwiegt jedoch eindeutig der Portraitcharakter. Es kann keine Rede davon sein, dass mehr gemeint oder beabsichtigt war. Die Abstecher in das unbekannte Terrain waren mir anscheinend unheimlich. Man darf nicht vergessen, dass ich vollkommen isoliert war. Ich kannte niemanden, der sich für Malerei interessierte, der mir ein Wort dazu hätte sagen können. * Der vorstehende Kommentar ist die Anmerkung aus dem Werkkatalog » Stürenburg 2007