180 cm - 71 inch
Werkgröße 28×24cm
Referenzfigur 180cm
Werkdaten Nr. 28
Öl / Weichfaser
19.05.1963 - 13.10.1973, » 28×24 cm (11×9")

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Kommentar 29.12.2010
© Copyright Werner Popken. Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA


Die Grundlage für diese Übermalung ist mit Sicherheit damals schon ein paar Jahre alt gewesen. Ganz dunkel meine ich mich zu erinnern, dass ich dieses Bild schon zu Schulzeiten begonnen hatte. Es wird sich wohl um ein unvollendetes Frontalportrait meiner Cousine handeln, das jetzt zu einer Maske umgearbeitet ist.

Diese verdeckt eine Profildarstellung eines Mannes oder Jünglings, dessen Profil gedoppelt ist und seinerseits eine Maske zu sein scheint. Die Haare sind nicht bearbeitet, aber zu einer männlichen Frisur umgedeutet worden. Der Hals beziehungsweise Nacken muss zur nachträglichen Erfindung gehören, ebenso die Andeutung des Hemdkragens.

Ganz offensichtlich lässt » Pablo Picasso grüßen. Die Behandlung des roten Hintergrundes erinnert an ähnliche Hintergründe seiner berühmten Gemälde aus den dreißiger Jahren, und die doppelte Profillinie wiederum gemahnt an eben diesen Trick, den er in den sechziger Jahren erfunden und sowohl in der Ölmalerei als auch in der Radierung vielfältig eingesetzt hatte.

Das ursprüngliche Portrait musste ich aufgeben, da ich den technischen Schwierigkeiten eines Frontalportraits damals nicht gewachsen war. Verglichen mit den vorherigen Arbeiten ist das also ein sehr komplexes, rätselhaftes Werk geworden, was sich in diesem Fall vielleicht durch die gebrochene Entstehungsgeschichte erklären lässt.

Ich konnte jedenfalls damals nichts damit anfangen. * Vielleicht liegt das auch an den unterschiedlichen Anmutungsebenen - manche Teile wirken naiv, andere wiederum überzeugend, wenn auch ein bisschen unbeholfen, und viele Farbklänge wirken sehr schön, nur die Brauntöne des Haares wollen irgendwie nicht recht dazu passen. Es ist auf jeden Fall ein originelles Werk, eines, das man nicht erfinden könnte. Außerdem ist es vollkommen ernst. Hier macht sich niemand lustig.

Insgesamt wirkt es als Profilansicht, obwohl die beiden blauen Profile ja gar nicht zu dem realistischen Hals und Haar passen wollen. Die Maske wäre dann gewissermaßen ein Schutzschild, das insbesondere die Augen der Profilansicht verdeckt. Die Maske ist deutlich zweigeteilt in eine eher gelbe und eine eher blaue Hälfte und offensichtlich mehr eine Tragödien- als eine Komödienmaske. Trotz der toten blauen Augen scheint sie nach innen zu schauen.
*   Der vorstehende Kommentar ist die Anmerkung aus dem Werkkatalog  » Stürenburg 2007

 





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