Die Person lehnt ihren rechten Unterarm auf die Unterkante des Rahmens, und durch diese Geste stellt sich eine Assoziation mit » Tizian (» Portrait eines jungen Mannes) und » Rembrandt (» Selbstportrait) ein, obwohl es sich lediglich um eine formale Anspielung handelt.
Das Bild ist weitgehend flächig behandelt, wobei die lila Stege ins Auge fallen, die an Glasfenster oder Email oder den Jugendstil gemahnen. Die Zeichen im Gesicht erscheinen so als Fremdkörper, sie passen irgendwie stilistisch nicht so recht - ein Problem, mit dem auch die Glasfenstermaler zu kämpfen haben.
Die Haare wirken wieder wie eine Perücke und lassen eine Assoziation zu Pharaonen entstehen, die bekanntlich als Zeichen ihrer Würde Perücken trugen. Die Unterarme wirken etwas unförmig. Ansonsten kann man seine Freude an den Farbklängen haben.
Auch mit diesem Bild war ich zwar einigermaßen zufrieden, habe aber doch gespürt, dass dies noch nicht genug ist, obwohl es ja durchaus dekorativ ist. Wo ist da das Herzblut? Man erkennt, dass es eine Frau sein soll, aber sie ist ohne Persönlichkeit, ohne Vergangenheit und ohne Zukunft, ohne Geschichte - sie ist allerhöchstens Projektionsfläche und wäre deshalb im Rahmen der Werbung oder der Illustration akzeptabel, aber für ein Kunstwerk ist das zu wenig.