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So konnte man sich doch gar nicht verteidigen. Das fand ich interessant. Dieses Bild erzählte mir etwas über mich, was mir nicht bewusst war. *

Natürlich hat der Typ Angst, aber er demonstriert Entschlossenheit, äußerste Entschlossenheit. Die drückt sich vor allem durch seinen Mund und die Augen aus, und sein Helm mit Drachenverzierung soll das wohl unterstützen. Der Drache scheint Feuer zu speien, aber das Feuer ist kalt, es ist noch nicht einmal heiße Luft.
Genauso widersprüchlich ist seine Rüstung. Die lässt den Hals und das Dekolletee frei. Das Schwert ist vielleicht brauchbar, aber nicht wenn man es so anfasst. In Wirklichkeit fühlt sich dieser Mann wohl der Situation gar nicht gewachsen, daher seine Angst. Wer sich verteidigen kann und zuversichtlich ist, dass diese Verteidigung erfolgreich ist, muss keine Angst haben.
Wer greift ihn an? Wer will was von ihm? Wer will was von ihm, das so ans Leben geht? Denn es muss wohl um Leben und Tod gehen, sonst müsste man sich nicht so rüsten. Er scheint seinen Gegner mit den Augen zu fixieren - der muss also gegenwärtig sein, vielleicht auf Armabstand. Wenn der aber so nahe ist, dann muss der neben dem Betrachter stehen.
Da fällt mir eine Geschichte von

Aber diese Geschichte gehört hier ja eigentlich nicht hin, denn so wie ich sie verstanden habe, hat jeder seinen eigenen Tod als Begleiter, und der Tod des Betrachters könnte diesem Krieger nichts anhaben. Man könnte diesen intensiven Blick auch dahingehend deuten, dass er versucht, die Bedrohung durch Blickkontakt zu bannen.
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Hat 145 Herzblut? Zweifellos. Die Farbigkeit ist wieder sehr unangenehm, düster, kalt, aber dem Thema wohl durchaus angemessen. Wenn man sich vorstellt, dass hier mit bunten, schreienden Farben gearbeitet worden wäre, wird sofort klar, dass das Bild eine völlig andere Aussage bekäme. Dann wäre der Typ voller Energie und nicht gelähmt und blockiert. Dieser Krieger wirkt wie in die Ecke gedrängt, obwohl er doch in einem unbestimmten Raum steht, als könnte er nicht zurück und nicht zur Seite, sondern nur vorwärts, und dieser Weg ist versperrt, den müsste er sich freikämpfen, und dazu hat er nicht den Mumm.
Armer Kerl. Wirkt eigentlich ganz sympathisch, integer, authentisch, verlässlich, ernsthaft, belastbar - warum ist er nur so erstarrt?
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