180 cm - 71 inch
Werkgröße 80×99cm
Referenzfigur 180cm
Werkdaten Nr. 138
Lack / Hartfaser
14.04.1974 - 15.04.1974, » 80×99 cm (31×39")
Rückseite von » 134

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Kommentar
© Copyright Werner Popken. Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA


 Paul Klee: Ohne Titel 
100x80cm, 1940 · © Copyright Werner Popken. 
Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA
Ein Stillleben? Die Hand spricht dagegen. *

Auch dieses Bild hat eine enorme sinnliche Präsenz, die in der Reproduktion nicht herauskommt. Wir haben wir einen kahlen Raum, dessen Wand und Fußboden diesmal klar gekennzeichnet sind, ein Tisch und ein Stuhl. Dazu eine Tasse, eine Kaffeekanne, so etwas wie eine Zeitung und eine Hand mit einem Stück Arm, so dass man noch ein Stück der Hemdmanschette und des Jaketts sieht.

Eine ganze Reihe von Einzelheiten sind verwirrend. So sieht der Daumennagel aus wie aufgeklebt, die anderen Finger scheinen keine Fingernägel zu haben, der Henkel der Tasse ist etwas unglaubwürdig angebracht, die Untertasse scheint wie üblich aus Porzellan oder Steingut zu sein und dann auch wieder nicht, denn sie ist spitz und eckig und schlägt Falten.

Die Kaffeekanne erinnert mich jetzt an eine Kanne von » Paul Klee, die nicht weiß, ob sie tanzen soll - wir haben das Blatt wohl im Kunstunterricht gezeigt bekommen; ich habe es nicht so bunt in Erinnerung und meinte auch, es sei ein Querformat gewesen, aber die merkwürdige Zeichnung mit dem Engel wird er wohl nicht zweimal gemacht haben, und die kenne ich auch. Vermutlich identifiziere ich dieses Blatt mit einem weiteren aus dem Kunstunterricht. Damals ist es mir nicht aufgefallen (und es wurde natürlich schon gar nicht thematisiert), aber die Kaffeekanne bei Klee ist anscheinend ein Mann, die Figur schräg dahinter eine Frau, und die beiden scheinen tatsächlich zu tanzen.

In dieser Lesart müsste die Kaffeetasse bei mir die Frau symbolisieren. Ist dadurch etwas gewonnen? Was will mir der Klee sagen? Was will mir mein Bild sagen? Meine Kaffeekanne weiß auch nicht so recht, wie sie stehen soll, wie sie ihre Tülle halten soll, der Henkel sieht aus wie ein Arm und der Deckel wie eine lustige Mütze. Insgesamt ist die Stimmung aber natürlich sehr gedrückt, was schon allein durch die nicht vorhandene Farbgebung und die erdrückende Menge Schwarz auf dem Bild erreicht wird.

Die noch größere Menge Weiß an der Wand ist ein Gegengewicht und wirkt im Original sehr sinnlich. Die Fläche ist fast vollständig gleichmäßig, aber eben nur fast. In der Reproduktion sieht man Schlieren und Schatten, die durch die vielen Zwischenstufen entstanden und nicht im Original zu finden sind.

Das eine Kantholz für die Stuhllehne ist rechteckig, das andere dreieckig, das obere Querholz einigermaßen eben, das untere zunehmend gewellt. Dieser Stuhl ist leer. Sofern die Hand ist einfach eine Prothese ist, sondern zu einer Person gehört (der Betrachter befindet sich etwa in dieser Position), dürfte er ebenfalls auf einem Stuhl sitzen.

Der Tisch ist anscheinend rund, aber nicht perspektivisch wiedergegeben, sondern in die Bildebene hoch geklappt, während die Tasse einigermaßen perspektivisch dargestellt ist. Es ist ein merkwürdiges Bild, das mich zwar sehr beeindruckt, aber nicht gerade begeistert hat.

Ich weiß nicht, ob ich diese Geschichte damals gelesen habe, aber soeben fiel sie mir wieder ein: Eine Selbstaussage von » Paul Wunderlich in einem Buch mit Künstlerstatements, wo diese sich über sein Künstlerdasein beklagt, da er sich doch ungefragt äußern müsse. Er fürchte die Situation, wo sich das Frühstück nicht mehr länger verlängern lässt und er sich an die Arbeit begeben muss. Sorgen hatte der Mann!

Mal sehen, wie sich das Bild an der Wand macht.


No. 2 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA
No. 2 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974
 
No. 3 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA
No. 3 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974
 
No. 4 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 4 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 135 104x80cm, 07.04.1974
 
No. 5 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 134 80x99cm, 02.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 5 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 134 80x99cm, 02.04.1974
 
No. 6 » 134 80x99cm, 02.04.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 6 » 134 80x99cm, 02.04.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 7 » Paul Klee: Ohne Titel. 100x80cm » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 7 » Paul Klee: Ohne Titel. 100x80cm » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 8 » Paul Klee: Ohne Titel. 100x80cm » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 8 » Paul Klee: Ohne Titel. 100x80cm » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 9 » 136 90x52cm, 07.03.1974  » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 9 » 136 90x52cm, 07.03.1974 sold/verkauft » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 10 » 133 104x80cm, 01.04.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 10 » 133 104x80cm, 01.04.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 11 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 137 60x45cm, 12.04.1974  · © Copyright Werner Popken. 
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No. 11 » 138 80x99cm, 14.04.1974 » 137 60x45cm, 12.04.1974 sold/verkauft
 
No. 12 » 127 123x80cm, 11.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 12 » 127 123x80cm, 11.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 13 » 127 123x80cm, 11.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA
No. 13 » 127 123x80cm, 11.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 14 » 129 123x96cm, 18.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
Alle Kunstwerke / all artwork © CC BY-SA
No. 14 » 129 123x96cm, 18.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
No. 15 » 129 123x96cm, 18.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974 · © Copyright Werner Popken. 
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No. 15 » 129 123x96cm, 18.03.1974 » 138 80x99cm, 14.04.1974
 
Gut. Ich bin zufrieden. Das Bild hält sich ganz gut, und kann auch dem Klee standhalten. Der ist mir übrigens viel zu bunt und auch sonst habe ich nicht viel für Klee übrig. Ich werde immer so fatal an Kindergarten erinnert. Oder genauer: An jemanden, der erwachsen ist und sich ums Verrecken in den Kindergarten zurückschrauben möchte.
*   Der vorstehende Kommentar ist die Anmerkung aus dem Werkkatalog » Stürenburg 2007
 
 
Rahmen wie hier gezeigt können bei » Kunstkopie, » artoko und anderswo erworben werden.

 





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