![]() | ![]() |
![]() | ![]() |
|
Natürlich habe ich Picasso im Original studiert, erstmals. Einige kleine Stillleben haben mich besonders beeindruckt, und zwar durch die ungeheure Präsenz der dicken, weißen Farbe. Dieses Bild setzt einiges davon um. Die Lackfarbe ist sehr präsent.
Der Kopf ist zweifellos eine Skulptur, wirkt aber trotzdem lebendig. Ich war sehr zufrieden damit. Man könnte das Bild als „Memento mori“ lesen. Das gefiel mir. *
![](/img/cat.gif)
Auch dieses Bild ist schwierig zu reproduzieren. Die ganze Fülle an Grautönen lässt sich einfach nicht adäquat am Bildschirm umsetzen; die Kerze ist auch nicht so über die Maßen weiß, so dass sie sich gut in das Bild einfügt und nicht herausfällt.
Seit Anfang des Jahres habe ich einen neuen Bildschirm, LCD diesmal, und bisher musste ich noch kein einziges Bild nachregulieren, aber 132 ist auf diesem Bildschirm im wesentlichen einfach nur schwarz gewesen - auf dem CRT-Bildschirm wird die Darstellung akzeptabel gewesen sein, das Beste, was ich herausholen konnte.
|
| ||||
![](/img/wiki.gif)
![](/img/wiki.gif)
![](/img/wiki.gif)
![](/img/wiki.gif)
In diesem Film wird Picasso als Hampelmann dargestellt, der sich etwas hölzern bewegt, die Augen aufreißt, großspurige Gesten macht und ständig versucht, alle Leute zu beeindrucken mit seiner nassforschen Art, womit er nur seine Unsicherheit übertüncht. Es bleibt etwas unklar, ob seine Umgebung ihm das abkauft oder einfach nur das Spiel des großen Kindes mitspielt, weil das nun mal berühmt und mit seiner Person und seinem Schaffen sehr viel Geld verbunden ist.
Sein Jugendfreund und späterer Sekretär
![](/img/wiki.gif)
Einige Originalfilme, allen voran Le Mystère Picasso von
![](/img/wiki.gif)
Eine meiner kleinen Skulpturen fasste ich immer als Portrait von Picasso auf:
![](/img/gal.gif)
|
|
Abgesehen von der malerischen Kraft: Was sagt das Bild aus? Es ist wieder ein älterer Mann, doppelt so alt wie ich, mit Glatzkopf und ein paar dürftigen Haarsträhnen als Skulptur auf dem Tisch zusammen mit einer erloschenen Kerze und einem klobigen Kerzenständer, in einem dunklen Raum, in dem ein Bild oder ein Spiegel an der Wand hängt; der Rahmen ist deutlich sichtbar, obwohl der Raum als solcher nicht greifbar wird und sich hinter der Skulptur im Dunkeln verliert. Jedenfalls habe ich das immer für einen Rahmen an der Wand gehalten, aber wenn ich es recht überlege, könnte es auch ein Fensterrahmen sein.
Der Sockel der Skulptur ist klobig und kantig, und je mehr man nach oben kommt desto gerundeter wird die Form, desto lebendiger wird der Kopf. Der Mann starrt halb erstaunt, halb entsetzt vor sich hin, die Augen treten ihm fast aus dem Kopf, der Mund ist leicht geöffnet, als wollte er etwas sagen. Insgesamt ist das Bild sehr düster, trotz der hellen Kerze, die ja in ihrer erloschenen Form als Symbol der Vergänglichkeit und des Todes zu lesen ist. Erschrickt dieser Mann vor der Notwendigkeit des Sterbens?
Es sieht eigentlich weniger so aus, als ob er eine existenzielle Wahrheit vor Augen hätte - dann müsste er diese nicht so aufreißen. Was könnte er da sehen? Außerdem ist sein Gefühl nicht ganz echt. Es ist in demselben Maße nicht echt wie das Spiel des Schauspielers in dem erwähnten Film. Irgendwie tut er nur so, als würde er sich entsetzen. Das ist es! Irgendwie habe ich immer gespürt, dass mit diesem Bild, so beeindruckend es ist, etwas nicht stimmt.
Herzblut, so hatte ich die besondere Qualität genannt, die ein herausragendes Kunstwerk haben muss. Das reicht nicht. Wahrhaftigkeit muss hinzutreten. In diesem Sinne ist dieses Bild nicht wahrhaftig, es möchte mehr sein, als es ist, es tut so, als ob. Alles das kann ja nicht durch den Intellekt gesteuert werden und auch nicht durch Kunstfertigkeit, Übung, Kontrolle - diese Qualitäten manifestieren sich oder nicht, beziehungsweise es manifestieren sich ja immer Inhalte, in diesem Fall eben minderer Art, genausowenig wie man verhindern kann, dass der eigene Charakter offenbar wird.
Wie ist das alles kompliziert! Das kann man natürlich nicht messen, das kann man noch nicht einmal analysieren, das kann man nur erfühlen, und das kann man nicht automatisch, das muss man lernen, und hoffentlich kann man das auch.
Bereits bei kleinen Kindern, kaum geboren, hat man ihr schon das Gefühl, dass einem eine vollständig ausgebildete Persönlichkeit entgegentritt. Wenn diese verlogen ist, wie wird sie dann Wahrhaftigkeit lernen? Wenn einer selbst keine Wahrhaftigkeit hat, wie will er Wahrhaftigkeit erkennen? Früher nannte man das Charakterfehler. Ein Charakter muss aber, ungeachtet dessen, was einer mitbringt, gebildet werden, und dazu bedarf es der Kultur. In diesen Tagen wird viel über Ehre und Anstand, Lüge und Betrug geredet, und viele Leute reden entsetzlich dummes Zeug (
![](/img/wiki.gif)
Sehen Sie, dass die kleine Skulptur 519 und das Gemälde 214 Wahrhaftigkeit haben?
Nachdem ich noch eine Weile darüber nachgedacht und auf dem Bild herumgeschaut habe, komme ich zu dem Schluss, dass meine soeben vollzogene Einschätzung nicht ganz korrekt ist. 132 ist durchaus wahrhaftig, nur nicht in der „Person“, die durch die Skulptur dargestellt wird. Und so stellt sich die Frage, ob dieses Bild nicht wahrhaftig ist in der Darstellung der Unwahrhaftigkeit. Ich muss das wohl noch eine Weile auf mich wirken lassen. *
![](/img/cat.gif)
![](/img/cat.gif)
Rahmen wie hier gezeigt können bei » Kunstkopie, » artoko und anderswo erworben werden.