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Dass der alte Picasso ebenfalls mit Lack gearbeitet hat, war mir nicht bewusst; es hätte mich aber in meinem Entschluss bestärkt. Dieses Bild allerdings verwirrte mich schon wieder, und ich habe es ungerne gezeigt. Dabei ist dieses Urteil vielleicht vorschnell. Freilich muss man sich daran gewöhnen, es gibt viele Einzelheiten, die zunächst verwirren. Inzwischen gelingt es mir durchaus, mit Vergnügen auf diesem Bild herumzuschauen. *

Am meisten hat mich wahrscheinlich das Offensichtliche geniert: Eine nackte Frau tanzt selbstvergessen vor einem Mann, der daran Gefallen hat. Um Gottes Willen! Ich war doch ein Feminist! Wie konnte so etwas sein!
Nun gut, die ganze Angelegenheit ist etwas verklausuliert - der Kopf der Dame schwebt in der Luft und scheint ein Luftballon zu sein, die Arme und Hände sehen eher aus wie überdimensionale Blütenblätter, die Brüste wie von einer hässlichen ägyptischen Gottheit, deren Abbildung ich in einem Buch gesehen hatte, aber nicht wiederfinden kann, gar nicht aufreizend, wenn man nicht gerade auf absoluter Hässlichkeit steht, das eine Bein elegant im Schwung um etwas herumgelegt, das eigentlich nur als Gewand interpretiert werden kann, was dann wiederum auch den durchaus vorhandenen Bauch der Dame bis unter den Busen bedecken müsste.
Und auch der junge Mann ist nicht gerade vorteilhaft dargestellt. Der Kopf wie ein

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Also nun: Was fange ich damit an? Obwohl der Kopf der Frau, der Luftballon, vom Körper getrennt ist, sehe ich ihn doch als Einheit. Die Frau ist wahrlich keine Schönheit, aber das ficht sie nicht an. Der Mann passt insofern zu ihr, als er ebenfalls genauso harmlose und liebenswürdige monsterhafte Züge trägt wie sie. Er freut sich über ihre Vorführung ebenso wie sie sich dieser hingibt. Warum nur ist er so bandagiert?
Ich habe die räumliche Situation noch gar nicht gewürdigt. Sie scheinen ja auf einem violetten Bohlenfußboden zu sitzen beziehungsweise zu tanzen, dessen Fluchtpunkt merkwürdigerweise in der Zimmerecke liegt. Die violette Farbe dürfte noch ein Überrest der Farbe für das Schlaf- und Arbeitszimmer gewesen sein;


An diesem Bild beiße ich mir wieder die Zähne aus. Die Situation ist eindeutig erotisch, aber zugleich unschuldig. Dabei könnte man die Figur des Mannes auch als verklausulierten Penis lesen; in einigen späteren Bildern wird das noch viel deutlicher, und da ist es mir dann auch aufgefallen. Ich war ja schließlich auch von







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