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Und dann die Körperhaltung - nach den virtuosen Darstellungen komplizierter Verhältnisse mit Verkürzungen nun eine solche Blamage! Der aufgestützte Arm gebogen wie ein Gummischlauch, das Knie mit einer Spitze, dass man Bretter damit spalten könnte, der Fuß gar völlig verkehrt angesetzt und undifferenziert dahingeschludert!
Die Hände sind ebenfalls kein Ruhmesblatt, der Körper irgendwie zugestrichen. Und die Frau geht auseinander wie ein Hefekuchen und ist von mehreren Blickwinkeln zugleich zu sehen; die anderen Einwände kann man übertragen.
Erst jetzt fällt mir auf, dass der Ellenbogen des Mannes genau den unteren Fensterrahmen berührt, die Kniespitze wiederum den rechten. Das reißt die Sache aber nicht heraus. Außerdem ist der vordergründig überlegene Mann eigentlich der festen Persönlichkeit der Frau unterlegen, die sich ihm einfach verschließt.
Damit stellt sich die Szene als menschliches Drama dar, als Darstellung von Leid, Schmerz und Unglück, aber auch von Sehnsucht, von Kommunikationsproblemen, von Einsamkeit in der Zweisamkeit. Ein Teil des Bildes bleibt unbemalt und wird zur Zimmerwand. Auch eine Möglichkeit, Farbe zu sparen. *

Ich gebe zu, dass ich auch dieses Mal wieder einen Schock bekommen habe, als ich das Bild sah, und mich schämte. Aber beim erneuten Hinsehen dämmert mir, dass ich dem Bild vielleicht unrecht tue. Ich sollte ihm eine Chance geben und es aufhängen. Ob das geht? Ob dieses Bild auf diese Wand passt? Oder ob ich erst einmal eine neue Wand machen muss? Ja, jetzt ist es soweit.
Allerdings stimmt hier was nicht, wie ich merke: Laut Datenbank hat das Bild die Maße 129x119cm, und es handelt sich nicht um einen Übertragungsfehler, denn im handschriftlich geführten Werkkatalog steht 129x118,5cm. Da ich den aber erst viele Jahre später begonnen habe und dieses Bild schon kurz nach der Entstehung abgespannt und aufgerollt worden ist, muss offen bleiben, wie dieser Fehler zustande kommt.
Ich glaube nicht, dass ich das Bild beim Abspannen vermessen habe, und kann mich auch nicht erinnern, es bei der Anlage des Werkkatalogs wieder aufgerollt und vermessen zu haben. Jedenfalls ist das Seitenverhältnis der Reproduktion etwa 0,8, während das Seitenverhältnis der Maße etwa 0,9 beträgt. Diese sind also mit Vorsicht zu genießen, obwohl sie bis auf einen halben Zentimeter genau zu sein scheinen.
Und nun meine umgebaute Wand:
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Was fange ich mit dem Bild an? Realistisch ist es nicht, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht festzustellen. Unser Bett war ganz flach und hatte gar kein Gestell. Ich hatte noch nie ein Bett mit einem Eisengestell, in meinem ganzen Leben nicht. Auch so eine gesteppte Decke habe ich nie besessen. Ich male also definitiv nicht das, was um mich herum ist, wie Picasso das zu tun pflegte.
Ich bin geneigt zu sagen: Malerisch hat dieses Bild so gut wie gar keine Qualitäten, aber wenn ich es mir anschaue, komme ich ins grübeln. Es leidet natürlich enorm unter der dünnen Malweise, die ja nicht nur durch meine finanziellen Verhältnisse bedingt war, sondern von verschiedenen Großmeistern wie



Ganz bestimmt habe ich nicht mit Hilfe der Malerei über meine private Beziehung „reflektiert“. Vielmehr kann ich das Bild wie immer nur verstehen als eine Art Botschaft meiner Seele an mich, so wie man Träume als Botschaft der Seele verstehen kann, die ja auch nicht vom Träumer gestaltet werden, sondern ihm zustoßen. Schon immer hatten die Menschen das Gefühl, dass Träume nicht nur schwanger sind, sondern auch etwas zu sagen haben. Was hat das Bild also zu sagen?
Man könnte natürlich versucht sein, darin einen Spiegel zu erkennen, also meine Situation in der Beziehung zu sehen, mich mit dem Mann zu identifizieren, die Frau mit meiner Geliebten, die ich ganz zweifellos als meine Frau auffasste, auch wenn wir nicht verheiratet waren. Eine solche Gleichsetzung gilt allgemein als unzulässig. Stattdessen versucht man, zumindest in der analytischen Psychologie nach

Ich fürchte, ich bin hier blind. Bei



Rahmen wie hier gezeigt können bei » Kunstkopie, » artoko und anderswo erworben werden.